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VOM GPS ZUM
INDIVIDUELLEN
ABTASTEN
EINER STADT

Der Ausstellungsspaziergang hat seinen Ausgangspunkt in der Frage nach den verschiedenen Sichtweisen auf eine Stadt, sowie nach der Identifikation mit und durch einen Ort. Was nehme ich an einem mir unbekannten Ort während eines ersten Besuches wahr? Was nehme ich noch wahr in einer Umgebung, in der ich mich täglich bewege? Was passiert mit unseren Heimatorten, wenn die Erinnerung unserer Kinderaugen auf die Wahrnehmung unseres erwachsen gewordenen Blickes trifft?

Die soziale, geografische, historische und städtebauliche Entwicklung einer Stadt lässt sich an den in ihr zu findenen Relikten ablesen. Da jeder von uns diese Zeichen und Symbole mit dem durch das persönliche Umfeld geprägten Blick liest, geschieht die Fortbewegung und Auseinandersetzung durch und mit einer Stadt auf unterschiedlichen Wegen. Die Idee des Projektes ist die Konfrontation verschiedener Blickwinkel und deren Auswertung, Vergleich und Gegenüberstellung.

Orte, an denen die künstlerischen Arbeiten zu sehen sind, sind einerseits der öffentliche Raum und andererseits jederzeit einsehbare und auch teilweise zugängliche Orte, das heißt leerstehende Ladenlokale und Schaufenster. Zusätzlich gibt es das Basis-Büro im Stadtteil Kaltenmoor, das als Kommunikationsplattform,
Raum für Vorträge, Workshops und Diskussionen und schließlich auch als Zeugnis des work-in-progress fungiert.

Daneben sind Fotografien auf Plakatwänden ein zusätzliches Medium. Wir zeigen diese an Laternenmasten, an denen sonst Parteien, Jahrmärkte oder Flohmärkte für sich werben – die kommerziell genutzten Flächen werden zweckentfremdet. Die Plakatwände zeigen zu Beginn der Ausstellung Abbildungen von Orten in Lüneburg, die uns in die Auseinandersetzung gebracht haben und somit den Prozeß des gemeinsamen Arbeitens lesbar werden lassen.
Im Laufe des Projektes verwandeln sie sich zu einer Plattform der Partizipation. Jede/r BesucherIn hat die Möglichkeit, eigene Fotografien bei uns einzureichen, welche dann plakatiert und in die Diskussion mit eingebracht Werden.

Verschiedene Lebenswelten und den damit verbundenen verschiedenen Sichtweisen auf die Stadt sind immer wieder Gegenstand gesellschaftlicher Debatten und sollen auch im Rahmen des Projektes thematisiert Werden.

Vom dem Moment, in dem wir anfingen, die Ausstellung zu planen, begann der performative Prozess für uns – das Organisieren der Orte, der Materialien und das Einholen von Genehmigungen. Diesen Prozess sehen wir ebenfalls als Möglichkeit, sich eine Stadt mit dessen Strukturen zu erschließen.